Frauen als sexuelle Diener und Geburtsmaschinen zu missbrauchen, die allein die Aufgabe haben, Nachfahren für die reiche, fundamentalistische Oberschicht zu zeugen – das Konzept hinter „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“, das auf den gleichnamigen Roman von Margaret Atwood zurückgeht, lässt einen schwer schlucken. Der Grund für das Schreckensszenario: Eine nukleare Umweltkatastrophe, die die Mehrheit der Bevölkerung unfruchtbar gemacht hat. Und so wird auch die junge Desfred, die noch fruchtbar ist und zuvor ein unbeschwertes Leben mit ihrem Mann und ihrer Tochter geführt hat, zur Sexarbeiterin ernannt und einem Herren zugewiesen. Von jetzt an ist ihr einziges Ziel, ihre gestohlene Tochter ausfindig zu machen. Doch dafür muss sie aus dem System ausbrechen. Dramatisch, abstoßend und faszinierend zu gleich – „The Handmaid’s Tale“ ist zwar nichts für schwache Gemüter, bietet jedoch hochgradige Spannung mit beklemmender Storyline und hat damit zurecht einen „Golden Globe“ gewonnen.
„The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ ist auf MagentaTV im Stream verfügbar.
Mit über 1,8 Milliarden geschauten Stunden in den ersten 28 Tagen nach Release zählt „Stranger Things“ zu den erfolgreichsten Netflix-Serien überhaupt. Doch nach insgesamt fünf Staffeln soll die beliebte Serie rund um die fiktive Kleinstadt Hawkins und die berüchtigte dort ansässige Dunkelwelt 2024 ein Ende finden.
Joe Keery: „Es fühlt sich so an, als wäre es an der Zeit.“
Während Fans der Mysterie-Serie der letzten Staffel aus einer Mischung aus Vorfreude und Trauer um das Serienfinale entgegenblicken, sieht Hauptdarsteller Joe Keery das anstehende Ende positiv. Im Gespräch mit der „Women’s Wear Daily“ sagt der 31-Jährige über das Ende von „Stranger Things“: „Es fühlt sich an, als wäre es an der Zeit.“ Auch wenn es ihm schwer falle, aufzuhören und er der Serie seine „ganze Karriere“ und „alle Möglichkeiten, die [er] seitdem hatte“ verdanke, empfinde er das anstehende Finale als Erleichterung. Er wolle die neu gewonnene freie Zeit nutzen, sich anderen Projekten – unter anderem seiner Musikkarriere – zu widmen.
Natürlich verspüre er aber auch ein wenig Trauer, „weil es eine unglaubliche Reise mit tollen Leuten war“, wie er beschreibt. Deswegen sei es kompliziert, so Keery. Er sagt: „Da ist ein Gefühl der Erleichterung und eines der Trauer.“ Sein Ziel für die anstehenden Dreharbeiten sei es gerade deshalb, „alles bestmöglich aufzusaugen und nichts für selbstverständlich zu sehen, da es eine unglaubliche Reise mit großartigen Personen gewesen ist“, schwärmt er und schließt mit den Worten: „Alles hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Es wird schön sein, auch dieses Ende zu erleben.“
„Stranger Things“-Macher sprechen über finale Staffel
Keery verkörpert seit der ersten Staffel, die bereits im Sommer 2016 erstmals auf Netflix veröffentlicht wurde, die Rolle des Steve Harrington. Zunächst spielte er den Bad Boy der Kleinstadt, der sich im Laufe der Zeit aber als guter Freund und Unterstützer der Gruppe im Kampf gegen die Schattenwelt erwies. Seit seinem ersten Auftritt sind mittlerweile sieben Jahre vergangen – ein Zeitraum, in dem die „Stranger Things“-Darsteller der Pubertät zum Großteil entwachsen sind und sich optisch wie charakterlich weiterentwickelt haben. Für die Macher der Serie eine große Herausforderung, vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden SAG-AFTRA-Streiks.
Die ersten Folgen der aktuellen, vierten Staffel wurden bereits im Sommer 2022 veröffentlicht. Die Fortsetzung sollte ursprünglich bereits Ende diesen Jahres erscheinen. Doch durch den Streik verschiebt sich das Erscheinungsdatum der finalen, fünften Staffel auf frühestens Sommer 2024. Um mit dem schnell alternden Cast umgehen zu können, planen die Showrunner einen Zeitsprung in die Handlung einzubauen, der die optischen Veränderungen der Darsteller – und damit auch der Charaktere –erklären soll.

Science-Fiction gepaart mit Western – das holt viele ab. Die HBO-Serie „Westworld“ basiert auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1973 und entführt die Zuschauer in eine Zukunft, in der Menschen in einem futuristisch gestaltetem Freizeitpark die Möglichkeit haben, ihre wildesten Western-Fantasien mit Hilfe intelligenter Roboter und künstlicher Intelligenz auszuleben. Klingt spaßig? Ist es auch. Doch als die Roboter beginnen, ein Eigenleben zu entwickeln und sich gegen die Menschen zu stellen, gerät die Situation zunehmend außer Kontrolle. Plötzlich weiß man nicht mehr, wem man trauen kann und wem nicht – wer Roboter ist und wer Mensch. „Westworld“ ist ein anspruchsvoller Streaming-Spaß, der ein wenig Konzentration erfordert, um zwischen Realität und Künstlicher Welt zu unterscheiden. Behält man den Durchblick, kann man sich jedoch auf reichlich Unterhaltung mit einem niveauvollen Spannungsbogen freuen.
„Westworld“ ist auf WOW kostenlos im Stream verfügbar.

In „The Peripheral“ entdeckt eine junge Frau plötzlich einen Zugang zu einer alternativen Welt, die ihr eine dystopische Zukunftsversion ihres eigenen Lebens zeigt. Mit „Die 5. Welle“-Star Chloë Grace Moretz in der Hauptrolle bietet „The Peripheral“ hochgradige Unterhaltung mit gelungenen Bildern und einer Storyline, die Elemente der Zeitreise mit denen Virtueller Realitäten verknüpft.
„The Peripheral“ ist auf Amazon Prime Video kostenlos im Stream verfügbar.

Darauf haben wir lange gewartet: Die ZDF-Serie „Der Schwarm“ beruht auf dem gleichnamigen Bestseller „Der Schwarm“ von Frank Schätzling und spricht die Problematiken an, die die Gesellschaft bereits heute beschäftigen: Die Bedrohung der menschlichen Existenzgrundlage durch ökologische Katastrophen und Pandemien, die die Menschen vor allem selbst zu verantworten haben. Und so sieht man in „Der Schwarm“ Unmengen von Würmern in mehr als 700 Metern Meerestiefe, die für zunehmende Naturkatastrophen verantwortlich sind. Die „Eiswürmer“ destabilisieren Kontinentalhänge in den Meeren, verursachen Tsunamis und verseuchen zunehmend auch das Trinkwasser. Doch als ihnen eine kleine Gruppe internationaler Wissenschaftler auf die Schliche kommt, will ihnen kaum jemand Gehör schenken. Spannend aufbereitet mit tollen Bildern und einer so ergreifenden Storyline, dass man gar nicht abschalten kann.
„Der Schwarm“ ist in der ZDF Mediathek kostenlos im Stream verfügbar.

Auch „The Man in the High Castle“ basiert auf einem Buch, dem Roman „Das Orakel vom Berge“ von Philip K. Dick aus dem Jahr 1962. Die Serie spielt in einer dystopischen Parallelwelt, in der die Alliierten den Zweiten Weltkrieg verloren haben, wodurch die USA zwischen den Siegermächten Japan und Deutschland aufgeteilt worden sind. Doch auch jetzt herrscht Unruhe, nehmen die Spannungen zwischen den Nationen immer weiter zu und führen zunehmend zu Konflikten. Erschreckend, voller Wendungen und mit ausgeklügelten Charakteren ist „The Man in the High Castle“ ein unentdecktes Streaming-Highlight für Science-Fiction-Fans.
„The Man in the High Castle“ ist auf Amazon Prime Video kostenlos im Stream verfügbar.

Seit ihrem Start im Jahr 2011 zählt „Black Mirror“ zu den erfolgreichsten Science-Fiction-Serien überhaupt. Fans können sich mittlerweile über sechs Staffeln der Anthropologie-Serie freuen, dessen Folgen allesamt eine eigene Geschichte erzählen. Eins haben die Folgen jedoch gemeinsam: Sie spielen alle in einer Welt, in der Technik und Digitalisierung die Überhand über die Menschen gewonnen haben und sich zunehmend als Bedrohung entpuppen – eine wohl dystopische Sicht auf die Zukunft unser Welt, die vor den potenziellen Gefahren neuartiger Technologien warnen möchte. Erst seit Mitte Juni ist die sechste Staffel auf Netflix im Stream abrufbar und überzeugt ein weiteres Mal mit einer starreichen Besetzung und spannenden Geschichten. „Black Mirror“-typisch sind sie alle zukunftsdystopisch, satirisch sowie düster und stammen aus der Feder von „Black Mirror“-King Charlie Brooker, der für seine raffinierten Storylines bekannt ist. Perfekt für Science-Fiction-Liebhaber.
„Black Mirror“ ist auf Netflix kostenlos im Stream verfügbar.

Auch die Apple-TV-Serie „SILO“ ist starreich besetzt und überzeugt mit einer spannenden Storyline. Denn das „Silo“ – ein riesiger unterirdischer Bunker – ist in der Serie der Lebensraum einer Gemeinschaft von mehr als 10.000 Menschen, die die größte globale Katastrophe überlebt haben. Über angeblich mehr als 140 Jahre hat sich im „Silo“ eine Gesellschaft entwickelt, dessen strenge Regeln die Bewohner, ohne sie zu hinterfragen, befolgen sollen. Nachwuchs bekommen darf beispielsweise nur, wer dazu eine Erlaubnis ergattern konnte. Beziehungen müssen offiziell registriert werden. Ihre Geschichte kennen die Bewohner dabei nicht – wird ihnen gesagt, dass jegliche Aufzeichnungen der Vergangenheit angeblich während eines gescheiterten Aufstands zerstört wurden. Was man weiß ist: Die Außenwelt ist toxisch und darf in keinem Fall betreten werden. Doch immer mehr Bewohner beginnen, die Mechanismen im „Silo“ zu hinterfragen.
Die Apple-TV-Serie kombiniert Elemente aus Science-Fiction, Thriller, Dystopie und Gesellschaftsporträt, bereitet sie spannend auf und lässt den Zuschauer immer im Ungewissen, wie es weitergehen könnte. Daneben überzeugt sie mit detaillierten Charakteren, die einem schnell ans Herz wachsen. Eine absolute Streaming-Empfehlung.
„SILO“ ist auf Apple TV+ kostenlos im Stream verfügbar.

Star-Wars-Fans aufgepasst: Die Serie „Andor“ entführt Fans des Franchises in die Science-Fiction-Welt von Cassian Andor und ist die Vorgeschichte des Prequel-Films „Rogue One: A Star Wars Story“. Es geht um die Reise der Titelfigur. Dabei erzählt die Serie die Geschichte der aufkommenden Rebellion gegen das Imperium und erklärt, wie das Universum, das man aus den Blockbustern bereits kennt, entstanden ist. Zuschauer erfahren, wie Andor zum Helden der Rebellen werden konnte – und können sich im Zuge dessen auf actionreiche Szenen, spannende (Neben-)Charaktere und jede Menge Star-Wars-Feeling freuen.
„Andor“ ist auf Disney+ kostenlos im Stream verfügbar.

Ab ins Weltall geht es in „Foundation“. In der Apple TV+-Serie lebt die Menschheit auf verschiedenen Planeten in der ganzen Galaxis unter der Herrschaft des „Galaktischen Imperiums“. Doch als die Galaxis plötzlich zu kollabieren beginnt, setzen die führenden Herrscher alles daran, die Menschen vor einer großen Katastrophe zu bewahren. Eine grandiose Storyline, die auf der gleichnamigen Saga von Isaac Asimov basiert, großartige Bilder bietet und insgesamt ein rundes Streaming-Erlebnis ist.
„Foundation“ ist auf Apple TV+ kostenlos im Stream verfügbar.

In einer dystopischen Zukunft spielt auch „Severance“ – eine weitere Apple TV+-Serie, die in den letzten Jahren erschienen ist. Es geht um Mark, der in einer Firma arbeitet, in der sich alle Angestellten einem Eingriff unterzogen haben, um ihr Gedächtnis zwischen Arbeits- und Privaterinnerungen trennt. Als Mark auf einen mysteriösen Arbeitskollegen trifft, beginnt er, dieses Vorgehen zunehmend zu hinterfragen – und sucht nach seiner eigenen Wahrheit. „Severance“ wird auf der Oberfläche schlicht gehalten, hat dank der ausgeklügelten Storyline aber viel Tiefgang. Die Serie fasziniert, bedrückt und verwirrt zugleich, überzeugt zudem mit einem starreichen Cast und einem sensationellen Spannungsaufbau.
„Severance“ ist auf Apple TV+ kostenlos im Stream verfügbar.
Das Produzenten-Geschwisterpaar Matt und Ross Duffer verriet, gegenüber „TVLine“, es sei so gut wie sicher, dass es einen Zeitsprung geben werde. „Idealerweise hätten wir [Staffel 4 und 5] direkt hintereinander gedreht, aber es gab einfach keine praktikable Möglichkeit, dies zu tun“, führen die Showrunner aus. Da bislang jedoch noch nicht absehbar ist, wann der Streik ein Ende findet, stehen die Dreharbeiten nach wie vor aus.